Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn man alles richtig macht – und der Körper trotzdem streikt.
Ich war sportlich topfit, gut ausgebildet, diszipliniert. Ich hab auf gesunde Bewegung geachtet, alles nach Lehrbuch. Ich habe Leistungssport betrieben, an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen – und Titel gewonnen. Und trotzdem: Was ich komplett übersehen habe, war mein Inneres. Der mentale Druck, der innere Stress, das ständige „Ich muss“.
In meiner Zeit als Leistungssportlerin hab ich bei jedem Wettkampffinale mit einem blockierten Nacken gekämpft. Der Verbandsarzt musste mir regelmäßig Spritzen geben, damit ich überhaupt antreten konnte – obwohl ich die Vorrunden locker geschafft hatte. Ich hab das 11 Jahre lang ignoriert. Am Ende stand ich mit einem zweifachen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule da.
Damals hatte ich verstanden: Es reicht nicht, den Körper zu trainieren. Wenn wir den Kopf und das Herz nicht mitnehmen, holt sich der Körper irgendwann Gehör. Diese Erfahrung war der Wendepunkt – und der Anfang von Kokoro Physical Training.
Damit wurde mir klar, dass mein Weg nie rein körperlich war. Schon immer habe ich auf ganz natürliche Weise sportwissenschaftliches Wissen, Erkenntnisse aus der Faszienforschung und medizinischen Schulungen mit den mentalen Prinzipien japanischer Bewegungslehre verbunden – mit dem Bewusstsein, dass Bewegung den Körper stärkt, den Geist fokussiert und das Herz berührt.
Die japanische Philosophie von Ikigai und Kokoro hat mir dabei einen Rahmen gegeben: ein tieferes Verständnis von Sinn, Präsenz und der Einheit von innerer Haltung und äußerer Bewegung.
Viele meiner KundInnen haben Schmerzen, weil sie jahrelang sehr viel Sport gemacht haben – oft mit hoher Anspannung oder einseitiger Belastung. Andere haben Beschwerden, weil sie sich lange zu wenig bewegt haben. Und viele merken, dass es nicht nur um Bewegung geht, sondern auch um das, was innen los ist.
Ich weiß, wie sich Rückenschmerzen anfühlen. Ich weiß, wie es ist, sich selbst zu überfordern, immer zu funktionieren – und innerlich leer zu sein. Und ich weiß auch, wie es sich anfühlt, Schritt für Schritt zurück in einen gesunden, kraftvollen und stimmigen Körper zu finden.
Warum ich tue, was ich tue?
Weil ich es selbst erlebt habe. Weil ich weiß, wie groß der Unterschied ist, wenn Körper, Geist und Herz im Einklang sind. Und weil ich all mein Wissen – aus dem Leistungssport, aus der Trainingswissenschaft, aus meiner eigenen Geschichte – dafür einsetze, genau dabei zu unterstützen.
Marie Niino